1. in socialist society […] sexuality is just one of the modes of social production, amorous attachment, and communication: it doesn’t have an autonomous value or a seductive allure. it is inscribed into the collective eros, presupposing joy rather than enjoyment (jouissance).

  2. it is certainly fair to say that self-actualizing men and women tend on the whole not to seek sex for its own sake, or to be satisfied with it alone when it comes. i am not sure that my data permit me to say that they would rather not have sex at all if it came without affection, but i am quite sure that i have a fair number of instances in which for the time being at least sex was given up or rejected because it came without love or affection.1

    der pfeil von der spitze der pyramide auf ihr fundament hinsichtlich sex.

  3. das mitarbeitsparadox

    in der regel passiert die mitarbeit an anderen projekten als eine selbstlose arbeit, die sich aus kollegialität selbst versteht, und die teil ist von einer ganz normalen studienkultur. zumindest erwarten wir das implizit.

    das modul labor verwertet diese kollegialität und führt sie ad absurdum: sie stiehlt in gewissem sinne die zeit zur freiwilligen gegenseitigen hilfe und ersetzt sie durch ein suchen nach gelegenheiten, die ects-punkte für den erfolgreichen modulabschluss zusammenzubekommen.

    anonym
  4. wie drücken sich die beziehungen zum begriff dienstleistung als kategorientheoretisches diagramm aus?

  5. mitarbeitsparadox
    aus dem im labor kolloquium formulierten widerstand entsteht ein diskurs, der über das gespräch hinaus wächst:

    […] das berichten über die mitarbeit – für die dokumentation – sollte einen verschwindend kleinen teil der mitarbeit ausmachen. für andere zwecke (reflexion, übung, …) bleibt es im ermessen der studierenden, verschiedene formen der dokumentation auszuprobieren. […]

    anonym
  6. die arduinowerkstatt ist ein format, in dem sich die beteiligten durch die kritische auseinandersetzung mit ihren konzepten von technischen medien befreien dürfen.

    das fokusprojekt von christoph beck arbeitet mit signalen aus biosensoren und ist in erster linie ein konzept, das ein bewusstsein für ablenkungen schafft. in darauf basierenden kompositionen interagiert das publikum mit audiovisuellen installationen. die rolle des publikums wechselt dabei fließend zwischen betrachter, teilnehmerin, proband und performerin.

  7. entschlackung
    in der arduinowerkstatt will jannis carbotta die technischen aspekte seiner installation realisieren. eine ueberlagerung mehrerer schichten fein gewobenen synthetikstoffs laesst das publikum ein optisches phaenomen erleben. fuer die visuellen moire muster sucht er nach einer auditiven entsprechung. der anfaengliche plan, eine klangliche entsprechung durch sich verschiebende rhythmen zu erzeugen veraendert sich in mehreren iterationen. die experimente – bewegungen von betrachterinnen mithilfe von ultraschallsensoren aufzuzeichnen – veraendern schließlich das konzept: mehrere statische sinustoene, deren zusammenklang im raum schwebungen erzeugen. diese modulieren ihre phase abhaengig von bewegungsrichtung und -geschwindigkeit des besuchers. so entsteht eine individuelle audiovisuelle immersion ganz ohne sensoren oder mikrokontroller.

    die technik, supercollider, in bezug auf das fokusprojekt, zeigt sich hierbei lediglich als funktion um das eigentliche, dahinterstehende konzept zu formalisieren. sich selbst ein exoskelett bauen, in das erwartungen hineinkodiert werden, um es letztendlich abzulegen und sich diese dennoch erfüllen. im bauen des skeletts liegt der eigentliche wert der arbeit, das einen gleichzeitig vom ballast des resultierenden artefakts befreit.

  8. erfolgsgespräche 1:

  9. erfolgsgespräche 2:

  10. gegen die versagensangst beim kondensieren spricht, dass bei diesem prozess nichts verloren gehen kann. entweder war von vornherein nie etwas interessantes im fixierten, oder aber es zeigt sich ein wertvoller aspekt waehrend des kondensierens.

  11. nur wenige begreifen, dass prokrastination ein natürliches abwehrsystem ist, das dafür sorgt, dass die dinge ihren lauf nehmen. […] zugegeben, meine steuererklärung macht sich nicht von allein - wenn ich aber einen besuch beim arzt, bei dem es nicht um lebensnotwendige fragen geht, aufschiebe, oder die abfassung eines abschnitts vertage, bis mein körper mir zu verstehen gibt, dass ich dafür bereit bin, dann benutze ich wahrscheinlich einen sehr wirksamen natürlichen filter.

  12. die erste loveparade
  13. verschiedene, gleichzeitig anwesende erklärungssysteme
    beim methodischen (ethno-/anthropologie) untersuchen feststellen, dass das erklärungsystem gesprengt wird.

    nur weil ich es selbst sehen und dokumentieren durfte ­– auch die röntgenbilder wollten mich nicht überzeugen –, konnte ich es glauben und akzeptieren. man hört ja alle möglichen märchen aus diesen berichten der “zauberei”. als ethnologe war es für mich immer wichtig, daß ich selbst sehe und erfahre; auch wenn ich solche phänomene nicht erklären kann und nicht einmal versuchen werde sie zu erklären.

    one of the defining qualities of fieldwork is its existential and experiential character. one encounters directly, and frequently not at the time and place of one’s choosing, […] although some absences from a text can be discovered through critical and philological methods, they cannot become the site of direct intervention aimed at changing or altering them.

    rabinow, paul. the accompaniment, the university of chicago press books, 2011, s. 179

    cahn turned on the intercom and told me that they had detected an increase of muscle tension in my face, and it was interfering with the eeg recording. he asked me to relax again. while i was still wondering how they could expect me to reach a state of ecstasy if i needed to control the minutiae of my facial play, the lights turned on and i had to rate three dimensions of my experience—self-transcendence, anxiety, and intensity of hallucinations (a simplified version of the apz questionnaire to be discussed below). the first item received the lowest score. i had missed my chance of rapture.

    langlitz, nicolas. neuropsychedelia, university of california press, 2012, s. 90
  14. du bist fertig, und dann findest du heraus womit. die aufnahme (die nie stattgefunden hat) stellt sich erst im nachhinein als relevant fuer die projektdokumentation heraus. mir wird am ende des spaziergangs klar, das die aufnahme hinsichtlich meiner projektdokumentation erfolgreich war. aktualisierung: sich selbst daran erinnern, dass sich der erfolg einer handlung erst im nachhinein einstellt am beispiel der verlorenengegangenen aufnahme - sich daran erinnern, dass sich der erfolg einer handlung erst wenn sie gemacht ist einstellen kann. du bist fertig, und dann findest du heraus womit. dass heist man kann entspannt sein beim tun - sich daran erinnern ist die aktualisierung erfolg, aktualisierung

    aktualisierung: erinnern was ich schon etwas wusste. iterativ und nicht inkrementell erinnern - am beispiel der aufnahme die nie stattgefunden hat, die sich im nachhinein als erfolgreich zeigt hinsichtlich der projektdokumentation. du bist fertig, und dann findest du heraus womit.

  15. a-very-short-introduction-to-being-and-event|690x212
    melzer/zeeh. artefaktbildung bei übermäßiger reduktion, 01/2018

  16. die begriffe ökosystem und ökonomie verbinden sich in der kybernetik des 20. jahrhunderts. aus dem versuch einer logischen abstraktion von komplexen prozessen in der natur entwickelte sich – gepraegt durch den englischen botaniker arthur georg tansley – der begriff oekosystem. die theorie eines homoeostatischen gleichgewichts in der natur wirkte unter anderem auf das verständnis von finanzmärkten.

  17. zukunft - digitale dämonen — bedroht das internet reale jobs? eine studie verbreitet panik. aber dahinter steckt vor allem heiße luft
    koch, hannes. der freitag, ausgabe 06/2018

  18. bedienoberflächen
    ~arduino = ~initArduinos.(
      SerialPort.devices.select {|port|
        "usbserial".matchRegexp(port) // macos matching
      }.first
    );
    visuals = ~visuals.value;
    s.waitForBoot({
      ~score = ~loadScore.(rootdir, { |score|
        ~sensorbus = Bus.control(s);
        ~pulsebus = Bus.control(s);
        ~brainbus = Bus.control(s);
        ~brainbus.setSynchronous(0);
        ~loadSynths.({
          // Arduinoanschluss lesen starten
          ~reader = ~initReader.(~arduino, ~sensorbus, ~pulsebus);
          // Zeitsynchronisierung durch TempoClock initialisieren
          t = TempoBusClock();
          ~fokus = { |probant, scoredelay = 60.0|
            var arduinosamplerate = 10, scorelength, orgate;
            // Schedule starten
            orgate = ~orgate.(~sensorbus, ~brainbus);
            scorelength = score.(scoredelay, visuals, orgate, ~brainbus, ~pulsebus);
            ~reader.(scorelength * arduinosamplerate, {}).play(t);
          };
          ~fokus.("DEMO");
        });
      });
    });

    ausschnitt aus den 50 zeilen bedienoberflaeche des fokusprojekts (von insgesamt 779 zeilen)

  19. du hast fünfzehn knoepfe und keiner von ihnen tut das, was du willst

  20. die vorstellung fluechtiges und fixiertes stünden sich gegenueber, löst sich hier bei genauerer betrachtung auf. das aufzeichnen ist immer schon eine form von festhalten. aus der furcht vor dem fixieren folgt durch diese erkenntnis die lust auf das kondensieren.
    zeeh, florian. projektdokumentation

  21. f: nee, aber also äh. ich bewege mich erstmal durch’n raum und dabei kann es sein, dass mein körper irgendwie in das gesicht eines anderen…körpers…
    l: …rutscht…
    f: rutscht, aber ich, niemand weiss halt davon, weil also es tut halt dann, irgendne empfindung ist da. aber du weiss nicht woher die kommt und
    l: wer die hat.
    f: wer die hat, so und dann entwickelst du die idee… von dir selbst und von deinem arm… und ab irgendnem punkt kommt eben die diese reproduzierbarkeit rein das du weisst jetzt ist nicht alles bewegung einfach sondern ich kann halt ausholen und irgendwie jemand son richtigen schwinger verpassen. so und also die fra…vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig wie man dahin kommt. die die these vorhin war, dass man das durch imitation irgendwie dann, oder dann öh ja doch, durch identifizierung
    l: nachahmung
    f: du identifizierst dich
    l: du schaust jemandem dabei zu wie er eine handlung von anfang bis ende vollführt
    f: und danach nochmal, nochmal drauf-sch-sch-schlägt

    melzer/zeeh. konstruktion, depression, destruktion, 12/2017
  22. a. kluge: stress ist ein phänomen, heißt es hier, nicht großer, sondern kleiner diskrepanzen zwischen anforderung und fahigkeiten. stress entsteht nicht aus den großen konflikten.

    dirk bäcker: ich kenne das, wenn ich an der schreibmaschine oder am computer sitze, einen text zu schreiben versuche und eine deadline für diesen text habe, mag diese der nächste tag sein oder in drei wochen liegen. lch arbeite den druck der deadline ab, erst in zweiter linie am text. obwohl ich an stellen komme, an denen mir das argument noch fehlt und ich noch nicht genau weiß, was ich sagen will, arbeite ich weiter. währenddessen steigt das unbehagen am text. entweder wird der text dann trotzdem fertig, muss aber weggeworfen werden, weil ich dem fertigen text dann doch sein ungenügen ansehe — ich hatte ja die ganze zeit geglaubt, argumentationsschwächen im weiteren verlauf noch ausbügeln zu können. oder aber ich gestehe mir ein, dass ich ständig daran gearbeitet habe, die kleinen überforderungen nicht zur kenntnis zu nehmen. dann stelle ich die maschine ab, gehe spazieren oder tue sonst etwas, was den stress abbaut, indem es ihn zur kenntnis nimmt. danach kann ich mich dann dem stellen, was als kleine oder große überforderung eine dementsprechende und gegenüber der deadline unempfindliche konzentration verlangt.

    alexander kluge im gespräch mit dirk bäcker. vom nutzen ungelöster probleme, merve 2003, s. 55f

1 schwarz, oswald. the psychology of sex, penguin books, 1951, s. 21: “although totally different in nature, sexual impulses and love are dependent on, and complementary to, each other. in a perfect, fully mature human being only this inseparable fusion of the sexual impulse and love exists. this is the fundamental principle of any psychology of sex. if there be anyone capable of experiencing the purely physical gratification of sex, he is stigmatized as sexually subnormal (immature or otherwise).”